Netze gibt es schon, da haben die Menschen noch in Höhlen gewohnt. Älteste Funde gehen bis in die Jungsteinzeit zurück. Im Laufe der Jahrtausende haben sich Macharten geändert, Anwendungsgebiete wurden erweitert, allerdings ist eines bis ins 20. Jahrhundert geblieben wie es ist: das Material. Aus Mangel an Alternativen wurden Netze vornehmlich aus Naturfasern, etwa Hanf hergestellt.
Erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert rückte die Erfindung von synthetischen Fasern immer mehr in den Fokus der Netzmacher, sind diese doch wesentlich beständiger und flexibler zu verarbeiten als Naturfasern. Die Forschung hatte die Polys entdeckt oder schlicht im Volksmund, das Plastik. Zuerst war es Nylon bzw. Polyamid (PA), das Fischerherzen höher schlagen ließ, später kamen Polyester (PES), Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) noch hinzu. Desweiteren gibt es noch diverse Mischformen bis hin zu modernsten Fasern wie HPPE (High Performance Polyethylen), aus dem etwa Seile hergestellt werden, die eine ähnlich hohe Bruchlast wie Drahtseile haben bei wesentlich höherer Flexibilität.
Was ist nun das richtige Material, wenn man vor der Entscheidung steht sich ein Netz zu kaufen? Als Übersicht soll folgende Tabelle dienen:
Wie man hier schon erkennen kann, gibt es eine Reihe von Faktoren, die für oder gegen das ein oder andere Material sprechen. Vor allem im Bereich der Fischerei sind Nylon (PA) und Polyester (PES) die Materialien, die am meisten verbreitet sind, schlicht und ergreifend, weil diese im Wasser sinken. Was bringt einem schon die beste Reuse oder das famosteste Zugnetz, wenn diese auf der Wasseroberfläche schwimmt? Netze, die nicht im Wasser, sondern an Land Verwendung finden, sind zumeist aus Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) gefertigt. Vor allem, wenn man diese zum Einzäunen, als Schutz, als Abdeckung von Biogasanlagen, Containern und Anhängern etc. benötigt, empfehlen sich dieses Materialen, da sie über eine hohe Bruchlast verfügen und insbesondere im Fall von Polyethylen (PE) sehr UV-beständig sind und zudem keinerlei Feuchtigkeit aufnehmen, was vor allem in schneereichen Regionen von Vorteil ist, da dieser dann einfach durch das Netz durchfällt.
Am Ende ist natürlich nicht nur das Material für das Netz ausschlaggebend, es spielen je nach Anwendungszweck auch noch die Maschenweite und Stärke des Garns eine Rolle, doch darauf werden wir nochmal ausführlicher eingehen.